Als ich meine Stuhlprojekte in Angriff nahm, wurde auch das Thema "Holz biegen" unweigerlich zum Thema.
Mit diversen Videos im Internet machte ich mich schlau und legte los:
Zuerst musste ein Dampfbox her. Ich habe beschichtete Sperrholzplatten genommen. Die Box hat rechts eine verschliessbare Klappe, auf der linken Seite unten ein Loch, damit das Wasser heraustropfen kann. Oben in der Mitte habe ich ein kleines Loch gebohrt, wo das Thermometer die Innentemperatur überwacht. Ich habe dafür das Fleischthermometer genommen, damit ich nicht extra etwas kaufen musst. Hinten neben der Klappe ist das Loch für den Dampfschlauch. Als Dampfgerät dient ein Tapetenlöser von der Firma Wagner. Fertig ist die Box - und sie funktioniert einwandfrei...
Erste Biegeversuche mit einem wirklich schlechten Biegeband. Dieses ging nach wenigen Versuchen bereits kaputt...
Trotzdem gab es einige "gebogene" Exemplare aus dem ersten Biegedurchgang. Das oberste Stück kann sich dabei schon recht gut sehen lassen. Grundsätzlich sollten die Hölzer pro Millimeter Stärke 1-2 Minuten in der Dampfbox sein. Das wäre für eine Leiste von 20mm Stärke sicher 20 Minuten.
Mit dem zweiten Biegeband, welches doch schon viel stabiler ist habe ich dann die gebogene Lehne aus Lärchenholz für den Stuhl Nr. 2 gemacht. Das Resultat war wirklich zufriedenstellend:
Tipps zur Holzwahl
Wichtig für ein erfolgreiches Biegen von Holz ist die Holzwahl:
- Das Holz darf nur lufttrocken sein - ofentrockenes Holz lässt sich wegen der veränderten Struktur nicht mehr biegen.
- Laubhölzer sind geeigneter für das Dampfbiegen, es funktioniert aber auch mit Nadelhölzern wie dies der Lärche.
- Zudem funktioniert es mit liegenden Jahrringen um einiges besser, als wann Riftholz verwendet wird (siehe beim Bild der Stuhllehne oben).
Lektüre
Um sich in die Welt des Holzbiegens einzulesen, empfehle ich zudem das Buch "Holz biegen" von Wolfgang Fiwek.
Ich freue mich auf weitere Projekte, wo hoffentlich alles "rund" läuft...